5. Jenaer Gutachteraustausch, 18. bis 19. März 2022 in Jena
Ankündigung und Einladung (Download als PDF) zum 5. Jenaer Gutachteraustausch als Onlineveranstaltung am 18. März und 19. März 2022
Informationen zur Veranstaltung
In Ergänzung zu den Mosbacher GTFCh-Symposien, die den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen gewidmet sind, den Weiterbildungsveranstaltungen der GTFCh in Kirkel, in denen die Grundlagen der forensischen Chemie und Toxikologie vermittelt werden, und den primär auf die analytisch-methodische Praxis ausgerichteten GTFCh-Workshops ist der Jenaer Gutachteraustausch als Fort- und Weiterbildungveranstaltung mit Schwerpunkt auf der forensisch-toxikologischen Begutachtungspraxis konzipiert. Er bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, im kollegialen Austausch eigene Kenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau zu erweitern und zu vertiefen. Die Veranstaltung richtet sich dementsprechend primär an Personen, die bereits mehrjährige Erfahrung in der forensisch-toxikologischen Begutachtung mitbringen, sprich die Kriterien für den Erwerb des Fachtitels Forensischer Toxikologie GTFCh weitgehend erfüllen oder in jüngerer Vergangenheit einen solchen Fachtitel erworben haben, aber auch an Fachtitelträger mit langjähriger Begutachtungserfahrung.
Nachdem in vorhergehenden Veranstaltungen die Themen Cannabis, Psychostimulanzien, Opiate/Opiode sowie Benzodiazepine und Z-Substanzen im Mittelpunkt standen, wird der Fokus des 5. Jenaer Gutachteraustauschs auf Ethanol und Begleitstoffen alkoholischer Getränke liegen.
Zur Einführung in die Thematik werden Frau Prof. Dr. Thierauf-Emberger (Freiburg) Vorsitzende der Alkoholkommission der DGRM, und Frau PD Dr. Katja Schulz (Dresden), Vorsitzende des Arbeitskreises Alkohol und Nachtrunk GTFCh, zunächst den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Pharmakodynamik und Pharmakokinetik dieser Stoffe zusammenfassen.
Der Rest der Veranstaltung wird der Begutachterpraxis gewidmet sein. Nach dem inzwischen bewährten Konzept werden hierbei zunächst von den Teilnehmern im Vorfeld zu den Veranstaltung zu erstellenden anonymisierten Gutachten zur selben Fallgeschichte systemtisch verglichen und von allen Teilnehmern diskutiert werden.
Der letzte Teil des Gutachteraustauschs wird dem ganzen breiten Spektrum gutachterlicher Fragestellungen rund um Ethanol und die Begleitstoffe gewidmet sein. Dies erfolgt anhand von kritischen Kurzpräsentationen, die die Teilnehmer zu den bei der Anmeldung einzureichenden eigenen (anonymisierten)1 Gutachten von einem jeweils anderen Teilnehmer erstellen müssen. Für diesen Teil sollten bevorzugt solche Gutachten eingereicht werden, die die Teilnehmer hinsichtlich der gutachterlichen Aussagen als schwierig, aufwendig oder kontrovers empfunden haben. Mögliche Fragestellungen wären beispielsweise die Beurteilung der Fahrsicherheit bei vergleichsweise niedrigen Ethanolkonzentrationen, Differenzierung von antemortaler Alkoholisierung und postmortaler Ethanolbildung, Beurteilung großer Diskrepanzen zwischen Atemalkoholvortestergebnis und Blutalkoholkonzentration, Einfluss der Verwendung alkoholischer Desinfektionsmittel auf die Blutalkoholkonzentation, Beurteilung von Methanolkonzentrationen bei speziellen Ernährungsgewohnheiten (Vegatarisums, Veganismus) etc.. Von der Einreichung von Gutachten, die primär die Beurteilung von Alkoholmarkern wie Ethylglucuronid oder Phosphatidylethanol zum Gegenstand haben, bitten wir abzusehen, da diese Thematik in einem künftigen Gutachteraustausch gesondert behandelt werden soll.
Die eingereichten Kurzpräsentationen werden in einem elektronischen Handout gesammelt. Ausgewählte Präsentationen werden im Rahmen des Gutachteraustauschs vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Leider kann die Veranstaltung aufgrund der immer noch anhaltenden Pandemiesituation und den damit verbundenen Unwägbarkeiten bezüglich der Durchführung von Präsenzveranstaltungen oder Dienstreisebeschränkungen wieder nur als reine Online-Veranstaltung durchgeführt werden. Wir sind aber nach den letztjährigen Erfahrungen davon überzeugt, dass der Fort- und Weiterbildungszweck auch in diesem Format erreicht werden kann und laden alle Interessenten, insbesondere solche aus den oben genannten Zielgruppen, herzlich ein, am 5. Jenaer Gutachteraustausch teilzunehmen und zum Erfolg der (Online-)Veranstaltung beizutragen.
PD Dr. rer. nat. Frank T. Peters (Veranstaltungsleiter)
Dr. rer. nat. Daniela Wissenbach (Veranstaltungsorganisatorin)
1 Die Anonymisierung erfolgt sowohl bezüglich der im Gutachten erwähnten Personen und Orte als auch bezüglich der Gutachter und deren Institutionen
Termine
bis 07.02.2022
Anmeldung per e-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Mit der Anmeldung muss ein eigenes, hinsichtlich Person, Ort und Gutachterersteller anonymisiertes Gutachten zu den Themen Alkohol oder Begleitstoffe eingereicht werden. (Teilnahmevoraussetzung!) Das Gutachten ist im doc, docx oder txt Format zu übersenden (kein pdf Format).
11.02.2022
Versand der Fallgeschichte für das zu erstellende Gutachten per e-Mail an die Teilnehmer.
bis 18.02.2022
Randomisierter Versand der anonymisierten Gutachten zu diversen Themen per e-mail an die Teilnehmer.
bis 04.03.2022
Einreichen der erstellten Gutachten zu der am 11.02.2022 versandten Fallgeschichte per
e-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
bis 11.03.2022
Einreichen der Kurzpräsentation zu den am 18.02.2022 randomisiert versandten Gutachten per e-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
18.03. und 19.03.2022
Online-Gutachteraustausch
Geplantes Programm
Freitag, den 18.03.2022
ab 08:30 Uhr Anmeldung in der Online-Plattform (Zoom oder WebEx)
Teilnehmer erhalten Link im Vorfeld per Mail
09:00 Uhr Grußworte an die Teilnehmer des 5. Gutachteraustauschs
PD Dr. Frank Peters, Jena
09:15 Uhr Wirkungen und Toxikokinetik von Ethanol und ihre Bedeutung für die forensisch-toxikologische Begutachtung
Prof. Dr. Annette Thierauf-Emberger, Freiburg
10:30 Uhr Begleit- und Aromastoffe zur Überprüfung von Nachtrunkbehauptungen - Bedeutung für die Begutachtung
PD Dr. Katja Schulz, Dresden
ab 11:45 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Übersicht über den versandten Begutachtungsfall und zusammenfassende Darstellung der eingegangenen Gutachten
PD Dr. Frank Peters, Jena
13:30 Uhr Eingehende Diskussion zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden der eingegangen Gutachten zu dem versandten Fall
Alle Teilnehmer
Moderation: PD Dr. Frank Peters und Dr. Daniela Wissenbach, Jena
ab 14:30 Uhr Pause
15:00 Uhr Übersicht über die eingesandten freien Gutachten
Dr. Daniela Wissenbach, Jena
16:00 Uhr Auswahl der vorzustellenden Kurzvorträge für den Folgetag
Alle Teilnehmer,
Moderation: PD Dr. Frank Peters und Dr. Daniela Wissenbach, Jena
16:30 Uhr Ende des ersten Teils der Online-Veranstaltung
Samstag, den 19.03.2022
08:45 Uhr Anmeldung in der Online-Plattform (Zoom oder WebEx)
Teilnehmer erhalten Link im Vorfeld per Mail
09:00 Uhr Kritische Kurzvorträge zu den eingesandten freien Gutachten, Teil I
Teilnehmer
Moderation: Dr. Daniela Wissenbach, Jena
10:30 Uhr Pause
10:45 Uhr Kritische Kurzvorträge zu den eingesandten freien Gutachten, Teil II
Teilnehmer
Moderation: Dr. Daniela Wissenbach, Jena
12:15 Uhr Abschlussbesprechung mit Manöverkritik
Alle Teilnehmer
Moderation: PD Dr. Frank Peters und Dr. Daniela Wissenbach, Jena
12:30 Uhr Ende des 5. Jena Gutachteraustauschs
Anmeldung
per e-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bis zum 07.02.2022
Mit der Anmeldung erklären sich die Teilnehmer damit einverstanden, dass die von Ihnen eingereichten Gutachten (anonymisiert bezüglich Institution und Gutachtenersteller) sowie die Kurzpräsentationen den anderen Teilnehmern im Anschluss an die Veranstaltung in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden. Eine Weitergabe an Personen außerhalb des Teilnehmerkreises ist NICHT gestattet.
Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 35 begrenzt. Für den Fall, dass die Anzahl der Anmeldungen diese Zahl überschreitet, werden die verfügbaren Plätze so vergeben, dass Teilnehmer aus möglichst vielen Institutionen teilnehmen können.
Unkostenbeitrag
20 €, zahlbar bis zum 11.03.2022 (Kontoverbindung wird in Anmeldebestätigung mitgeteilt)