7. Jenaer Gutachteraustausch, 23.-24.02.2024 in Jena

In Ergänzung zu den Mosbacher GTFCh-Symposien, die den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen gewidmet sind, den Weiterbildungsveranstaltungen der GTFCh in Kirkel, in denen die Grundlagen der forensischen Chemie und Toxikologie vermittelt werden, und den primär auf die analytisch-methodische Praxis ausgerichteten GTFCh-Workshops ist der Jenaer Gutachteraustausch als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung mit Schwerpunkt auf der forensisch-toxikologischen Begutachtungspraxis konzipiert. Er bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, im kollegialen Austausch eigene Kenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau zu erweitern und zu vertiefen. Die Veranstaltung richtet sich dementsprechend primär an Personen, die bereits mehrjährige Erfahrung in der forensisch-toxikologischen Begutachtung mitbringen, sprich die Kriterien für den Erwerb des Fachtitels Forensischer Toxikologie GTFCh weitgehend erfüllen oder in jüngerer Vergangenheit einen solchen Fachtitel erworben haben, aber auch an Fachtitelträger mit langjähriger Begutachtungserfahrung.

Nachdem in vorhergehenden Veranstaltungen die Themen Cannabis, Psychostimulanzien, Opiate/Opiode, Benzodiazepine und Z-Substanzen, Ethanol und Begleitstoffe sowie zuletzt Postmortem-Toxikologie im Mittelpunkt standen, wird der kommende 7. Jenaer Gutachteraustausch der Pharmakokinetik und ihrer Bedeutung für toxikologische Begutachtung gewidmet sein. Zur Einführung in die Thematik wird Herr PD Dr. Frank Peters zunächst die Grundprinzipien und spezielle, begutachtungsrelevante Aspekte der Pharmakokinetik bzw. Toxikokinetik zusammenfassen. Anschließend wird Herr Prof. Dr. Stefan Tönnes in die Praxis pharmakokinetischer Berechnungen mit einem von ihm entwickelten, MS Excel-basierten Pharmakokinetikprogramm einführen (das Programm wird allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt). 

 

Der Rest der Veranstaltung wird der Begutachterpraxis gewidmet sein. Nach dem inzwischen bewährten Konzept werden hierbei zunächst von den Teilnehmenden im Vorfeld zu den Veranstaltung zu erstellenden anonymisierten Gutachten zur selben Fallgeschichte systematisch verglichen und von allen Teilnehmenden diskutiert werden.  

Der letzte Teil des Gutachteraustauschs wird konkreten gutachterlichen Fragestellungen rund um die Pharmakokinetik gewidmet sein. Dies erfolgt anhand von kritischen Kurzpräsentationen, die die Teilnehmer zu den bei der Anmeldung einzureichenden eigenen (anonymisierten)¹ Gutachten von einem jeweils anderen Teilnehmenden erstellen müssen. Für diesen Teil sollten bevorzugt solche Gutachten eingereicht werden, die die Teilnehmer hinsichtlich der gutachterlichen Aussagen als schwierig, aufwendig oder kontrovers empfunden haben. Mögliche Fragestellungen wären beispielsweise die pharmakokinetische Überprüfung der Vereinbarkeit von gemessenen Wirkstoffkonzentration mit Konsumangaben oder verordneten Dosierungsregimen, fallbezogene Relevanz pharmakokinetischer Interaktionen von Wirkstoffen mit anderen Wirkstoffen oder Nahrungsmitteln, fallbezogene Einflüsse von angeborenen (genetische Polymorphismen) oder erworbenen  (z. B. Niereninsuffizienz) Faktoren auf die Pharmakokinetik etc. Den Organisatoren ist bewusst, dass möglicherweise nicht alle an einer Teilnahme interessierten Kolleginnen und Kollegen bereits eigene Gutachten zu komplexeren pharmakokinetischen Fragestellungen erstellt haben, die als Teilnahmevoraussetzung mit der Anmeldung übersandt werden könnten. Es können daher alternativ auch Gutachten von anderen Sachverständigen aus dem gleichen Institut (deren Zustimmung vorausgesetzt) eingereicht werden. Darüber hinaus können ggf. auch Gutachten als Teilnahmevoraussetzung akzeptiert werden, die zwar nicht primär pharmakokinetische Fragestellung zum Gegenstand haben, in denen aber interessante pharmakokinetische Aspekte mit abgehandelt werden.

Die Kurzpräsentationen zu den eingereichten Gutachten werden in einem elektronischen Handout gesammelt. Dieses wird vor Veranstaltungsbeginn an alle Teilnehmenden versandt, so dass ausreichend Zeit besteht, sich die präferierten Gutachten für eine Kurzpräsentation während der Veranstaltung auszuwählen. Die am häufigsten gewählten Gutachten/Präsentationen werden im Rahmen des Gutachteraustauschs vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

 

PD Dr. rer. nat. Frank T. Peters (Veranstaltungsleiter)

Dr. rer. nat. Daniela Wissenbach (Veranstaltungsorganisatorin)
 

¹ Die Anonymisierung erfolgt sowohl bezüglich der im Gutachten erwähnten Personen und Orte als auch bezüglich der Gutachter und deren Institutionen

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Termine

Anmeldung per E-Mail an: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

Mit der Anmeldung muss ein eigenes, hinsichtlich Person, Ort und Gutachterersteller anonymisiertes Gutachten zu den Thema "pharmakokinetische Fragestellungen in der forensischen Begutachtung" eingereicht werden. (Teilnahmevoraussetzung!) Das Gutachten ist im doc, docx oder txt Format zu übersenden (kein pdf Format).

 

Versand der Fallgeschichte für das zu erstellende Gutachten per E-Mail an die Teilnehmer.

 

Randomisierter Versand der anonymisierten Gutachten zu diversen Themen per E-Mail an die Teilnehmenden.

 

Einreichen der erstellten Gutachten zu der am 08.01.2024 versandten Fallgeschichte per

E-Mail an:  This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

 

Einreichen der Kurzpräsentation zu den am 12.01.2024 randomisiert versandten Gutachten per E-Mail an: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.  

 

Versand der Inhaltsübersicht aller eingereichten randomisierten Gutachten

Abstimmung über die vorzustellenden eingereichten randomisierten Gutachten

Geplantes Programm

Freitag, den 23.02.2024

 

 

Samstag, den 24.02.2024

Anmeldung

Unkostenbeitrag